Gesellschaftsfragen

Antisemitismusvorwurf gegen die Berlinale

Offener Brief an Claudia Roth, Beauftragte der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien

von Shelly Steinberg, Deutschland

(8. März 2024) CH-S) Auf der diesjährigen Berlinale, einem internationalen Filmfestival, wurde der Dokumentarfilm «No Other Land» mit dem Berlinale Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Der Film behandelt die Vertreibung von Palästinensern im Westjordanland. In seiner Dankesrede sagte der palästinensische Co-Regisseur, Basel Adra: «Es ist für mich sehr schwer zu feiern, wenn Zehntausende meines Volkes in Gaza gerade durch Israel abgeschlachtet werden.» Er verlangte, dass Deutschland keine weiteren Waffen an Israel liefern solle. Der israelische Co-Regisseur Yuval Abraham sprach von einer «Apartheid» im Westjordanland. Das Publikum applaudierte. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) erhob daraufhin den Vorwurf von «ekelhaftem offenen Antisemitismus». In ihrem Brief an Frau Roth weist Shelly Steinberg diesen Vorwurf zurück und charakterisiert ihn.

Fredrik Heffermehl – Kämpfer für die Ethik des Friedensnobelpreis

(11. November 1938 – 23. Dezember 2023)

von Rainer Schopf, Deutschland

(8. März 2024) Fredrik Heffermehl wurde in Norwegen geboren, studierte in Oslo und New York. Als Anwalt und Autor hat er zahlreiche Bücher geschrieben, Vorträge gehalten und sich engagiert für das Erbe von Alfred Nobel eingesetzt. Er war ein überzeugter Kritiker des norwegischen Nobelkomitees, das seiner Meinung nach dem Willen von Nobel bei der Vergabe des Friedensnobelpreises oft nicht nachgekommen und gerecht geworden ist.

Kriegstreiber unerwünscht!

Rede von Jürgen Rose,* Deutschland

Sehr geehrte Versammelte, liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde!

(8. März 2024) Es ehrt Sie sehr, dass Sie heute hier so zahlreich erschienen sind und damit ein Zeichen setzen für den Frieden auf der Welt, obschon es durchaus Elan und Mut braucht, um in diesen Zeiten allgegenwärtigen und allumfassenden Kriegs- und Siegesgetrommel aufzustehen und die Stimme zu erheben gegen das massenhafte Morden auf den «Killing Fields» dieser Welt, zumal Menschen wie wir vielfach unverblümt als «Lumpenpazifisten» diffamiert werden seitens zahlreicher politischer und journalistischer Claqueure des Krieges, die umgekehrt wohl am treffendsten als «Schurkenbellizisten» zu titulieren wären.

«Neue Autorität» an der Schule! – Wie bitte?

von Carl Bossard,* Schweiz

(23. Februar 2024) Zuerst verpönt man sie, die pädagogische Autorität, und dann kehrt sie ins Schulzimmer zurück, versehen mit dem Attribut des «Neuen». Durch die Hintertüre und über ein privates Institut. Der Pädagoge Carl Bossard zur Slalomfahrt eines elementaren Begriffs.

Landwirtschaft

Verleumdungen und Spaltungsversuche der Protestbewegung

von Marita Brune-Koch

(16. Februar 2024) Seit bald zwei Monaten protestieren Landwirte auf Deutschlands Strassen dagegen, dass ihnen das Bewirtschaften ihrer Höfe immer mehr erschwert wird. Am Anfang waren die grossen Proteste in den Medien sehr präsent. Plötzlich verschwanden sie – nicht die Proteste, die gehen weiter, aber die Berichte in den Medien. Sie wurden ersetzt durch die omnipräsente Berichterstattung über die Demonstrationen «gegen rechts». Und das, obwohl sich Landwirte vieler Länder Europas in ihrem Protest vereinigen: aus Holland, Frankreich, Belgien, Italien, Polen erreichen uns die Berichte, aber in den öffentlich-rechtlichen Medien und der Mainstream-Presse hört und liest man so gut wie nichts darüber. Doch offensichtlich reicht das nicht, die Proteste scheinen den Regierenden trotzdem noch zu gefährlich. So wird nachgeholfen mit einem probaten Mittel: Mit dem Etikett «rechts» soll die Bauernschaft jetzt gespalten und zum Schweigen gebracht werden.

Die EU zerstört die Bauernhöfe europaweit …

Frankreich schliesst sich den Protesten an

von Pierre Lévy,* Frankreich

(9. Februar 2024) (Red. CH-S) In Europa protestieren die Landwirte gegen die zunehmenden Auflagen, Zwänge und sinkenden Einnahmen. Diese Entwicklung ist nicht zufällig. Schleichend über verschiedene EU-Auflagen, die national umgesetzt werden, wurde ihnen in den letzten Jahren die Luft abgeschnürt. Immer mehr sind in ihrer Existenz bedroht. Die Selbstmordraten liegen hoch. Es zeichnet sich überall ein ähnlich düsteres Bild ab. Gegen diese Entwicklung wehren sich die Bauern zu Recht.